Dieser Artikel ist Teil der Serie “Level Up! – 42 Gitarrensoli für ein besseres Sexleben”
Problem
“Spiel mal ein Cis auf der G-Saite”, sagt der eine Gitarrist zu seinem Kumpel an der zweiten Gitarre und dieser schaut ihn verdutzt an.
“Woher soll ich wissen, wo auf der G-Saite das Cis liegt. Bin froh, wenn ich mir die A-Moll-Pentatonik merken kann”.
Kommen euch diese Gespräche bekannt vor? Wer von beiden seid ihr? Habt ihr schon den vollen Durch- bzw. Überblick über das Griffbrett eurer Gitarre?
Irgendwann, früher oder später, ereilt einen diese Gretchenfrage:
“Heinrich, wie hältst Du es mit der Griffbrettübersicht?” (Goethes Faust Teil 1)
Viele Gitarristen antworten: “Brauch’ ich nicht, ich spiele halt so lange bis es passt!”
Andere wissen genau, wo welcher Ton auf dem Hals zu finden ist und sind erstaunlicherweise immer schneller am Ziel, wenn es darum geht, ein interessantes abwechslungsreiches Solo zu zaubern.
Lösung
Doch jetzt mal von vorn. Was bringt es mir konkret zu wissen, wo sich welcher Ton befindet?
Ok, angenommen ihr wollt über den Akkord E-Dur improvisieren, dann habt ihr ja theoretisch schon 12 Töne pro Oktave zur Auswahl. Doch nicht alle klingen auch besonders gut.
Die Gitarre hat normalerweise 6 Saiten und bis zu 24 Bünden, das macht dann 144 mögliche Töne.
Oh, Gott, welche nehme ich und von welchen lass ich die Finger?
Ausprobieren ist die eine Möglichkeit, Wissen was passen kann, die andere.
Um beim E-Dur zu bleiben, dieser Akkord besteht aus den Tönen E, Gis und H.
Und deshalb passen die Töne E, Gis und H auch besonders gut zu diesem Akkord.
Spiele ich nur mit diesen 3 Tönen ein Solo, kann schon nix schiefgehen.
Das heißt, statt 12 Tönen beschränke ich mich auf 3.Von 144 sind das dann nur noch 36. Schon besser Aber wie unterscheide ich diese 36 passenden Töne von den 108 anderen?
Jetzt kommt die Griffbrettübersicht: ich lerne wo sich das E, das Gis und das H auf den 6 Saiten jeweils befindet. Und ich lerne jeden Ton einzeln.
Das ist für den ein oder anderen sicher ungewohnt, weil man ja normalerweise immer ganze Skalen mit den zugehörigen Fingersätzen lernt.
Nur weiß man dann auch meistens außer dem Grundton nicht wie welcher Ton in der Skala heißt…
Ein Bild sagt mehr als tausend Wort:
Die richtige Technik
- Den ersten Ton greifen und anschlagen.
- Während der Ton noch klingt, mit den Augen schon den nächsten Bund fixieren.
- Beim Anschlag wechseln!
Das Tempo solltet ihr ganz langsam steigern, weil es für die meisten ungewohnt ist, so weite Distanzen auf dem Griffbrett zurückzulegen.
Beschäftigt euch zu Anfang nur mit einem Ton pro Woche.
Erst wenn ihr diesen Ton fehlerfrei in allen Lagen erreichen könnt, widmet ihr euch dem nächsten.
Video
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